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vancomycinresistente Enterokokkken (VRE)

 Mit einer Häufigkeit von 12 % nimmt Platz 3  nach MRSA und ESBL der nosokomialen multiresistenten Infektionserreger in Deutschland einn. Auch diese Keime wurden in den 1980er Jahren erstmal beschrieben und sind inzwischen weltweit verbreitet.

Klinisch bedeutsam sind zwei transferable Glycopeptid-resistenztypen, der VanA-Typ (Vancomycin-und Teicoplanin-Resistenz) und der VanB-Typ (Vancomycionresistenz). Innerhalb dieser beiden Glykopeptidresistenztypen dominiert bei den Enterokokken-Isolaten der VanA-Resistenztyp, dessen Hauptreservoir in E. Faecium liegt.

In den letzten Jahren kam es zu einem vermehrten Auftreten von epidemisch virulenten E. faecium-Stämmen, die dem klonalen Komplex CC17 angehören.

Bei den CC17 E. faecium-Isolaten handelt es sich um krankenhaus-adaptierte Stämme die mit zusätzlichen Virulenzfaktoren ausgestattet sind, und daher über Standortvorteile und eine bessere Ausbreitungsfähigkeit im Vergleich zu anderen E. faecium-Stämmen verfügen. Ungefähr 95 % der VRE-Infektionen in Deutschland werden durch E. Faecium, und 5 % durch E. faecalis verursacht.

Risikofaktoren für VRE-Kolonisationen sind:

Aufenthalt auf Intensivstationen, Medizinische Geräte (zentralvenöse oder Harnwegskatheter),

hochgradige Immunsuppression, Breitspektrum-Antibiotika sowie die Nähe zu VRE-besiedelten/infizierten Patienten.

VRE werden vor allem in Urin, aber auch in Wundabstrichen und Stuhlproben sowie in Bronchialsekret, Blut und Sputum nachgewiesen. Gefürchtet sind der Transfer der VanResistenzgene von Enterokokken auf MRSA und die deutlich erhöhte Mortalität bei Immunsupprimierten.

Denn VRE’s besitzen bei immunsupprimierten Patienten im Vergleich zu vancomycin-sensiblen Stämmen eine Sterblichkeitsrate von bis zu 58 %. Hauptübertragungswege sind wieder die Hände, weshalb auch bei diesem multiresistenten Keim die Händedesinfektion, aber auch die anderen Hygienemaßnahmen unabdingbar sind, zur Verhütung weiterer Ausbrüche.


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