MDL - Medizinisch Diagnostisches Labor Dr. Amor Belhareth

MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus)

Deutschland ist eines der Länder mit dem stärksten Anstieg der MRSA-Problematik in den letzten Jahren; inzwischen sind mehr als 20 bis 25 % der Staphylococcus aureus Nachweise in klinisch relevantem Material Methicillin-resistent. Diese Rate hatte Anfang der 1990er Jahre noch bei 1 bis 2 % gelegen. Die Inzidenzdichte hat nach der KISS-Erhebung von 2004 bis 2007 um 50 % auf einen MRSA-Fall  Aufnahme) pro 1.000 Patiententage zugenommen, die mittlere „MRSA-Last“, die den Kolonisationsdruck in einem Krankenhaus aufzeigt, stieg im gleichen Zeitraum von 1,2 auf 1,6 MRSA-Tage/100 Patiententage. Durch den Anstieg der MRSA-Problematik im Krankenhaus nimmt offenbar auch die Problematik in Altenpflegeeinrichtungen  zu  auch  wenn hier die Datenlage nicht so gut ist wie im klinisch stationären Bereich.

Risikofaktoren sind eindeutig Verletzungen der Hautbarriere (Wunden, Ulcera, Decubiti und Katheter etc.) sowie Krankenhausaufenthalte in der Anamnese. Was ist zu tun? Die Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert Koch-Institut von 1999 zum Umgang mit MRSA im Krankenhaus hat an Aktualität nichts verloren: im Krankenhaus sind intensive und eingreifende Hygienemaßnahmen vordinglich: Isolierung der Patienten, Schutz der Pflegenden (Handschuhe, Kittel, Mundschutz) und Flächendesinfektion. Zentraler Baustein der Hygiene ist und bleibt aber die gute Händedesinfektion.

Patienten sollen entlassen werden, sobald ihr klinischer Zustand es zulässt. Dies stellt kein Risiko für gesunde Kontaktpersonen z. B. in der Familie dar. Zum Umgang mit MRSA in ltenpflegeheimen

sind die wesentlichen Maßnahmen in der im Jahre 2005 erschienen Richtlinie der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention „Infektionsprävention in Heimen“ festgelegt:                                                                                                      konsequent eingehaltene gute Standardhygienemaßnahmen sind die Basis für den Umgang mit besiedelten Bewohnern. Eine Einzelzimmerunterbringung ist nicht grundsätzlich erforderlich,kann aber bei Vorliegen der o. g. Risikofaktoren empfohlen werden. Eine Isolierung ist aus infektionsepidemiologischen Gründen nicht notwendig und steht dem rehabilitativen und Wohnungscharakter der Altenpflegeheime entgegen. Auch in Altenpflegeheimen ist eine gute Händehygiene das A und O der Prävention.

Neue MRSA Varianten

In den letzten Jahren wird zunehmend auch über caMRSA berichtet, einem Staphylococcus aureus mit, teilweise auch ohne Methicillin-Resistenz – mit dem lukS-lukF-Gen für Panton-Valentin-Leukozidin, einem Toxin, das schwere tiefe Haut- und Weichteilinfektionen verursacht.Bislang ist dieser Keim eher in Gemeinschaften außerhalb von Krankenhäusern beschrieben, u. a. bei Sportlern mit Körperkontakt (z. B. Trikottausch beim Fußball) und bei Männern mit Geschlechtsverkehr mit Männern.

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• Antiseptikum (Polyhexanid)

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Zusammen mit z. B. Frekamed®

Stellisept® scrub

• Körperwaschung/ Dusch-Dekontamination (Undecylenamidopropyltrimonium/Methosulfate/ Phenoxyethanol)

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